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Ae 476/477 - E42 in der Schweiz

Geschichte

Zu Beginn der 1990er Jahre planten mehrere Privatbahnen in der Schweiz die Anmietung oder den günstigen Erwerb gebrauchter E-Loks. Die Südostbahn (SOB) versuchte dies im Frühjahr 1990 gar über eine Zeitungsannonce. In der Folge konnte die SOB noch 1990 von der damaligen Deutschen Reichsbahn die E-Loks 243 922/143 922 und 250 252/155 152 anmieten. Anfang Dezember 1993 absolvierten die DR-Loks 142 130 und 150 im Hinblick auf einen möglichen Planeinsatz Probefahrten auf dem Netz der SOB.

Nicht zuletzt aufgrund der erfolgreich verlaufenen Probefahrten erwarb die Lokoop AG, ein gemeinsames Tochterunternehmen der Mittelthurgaubahn (MthB), der Südostbahn (SOB) sowie des Reisebüros Mittelthurgau, in den Jahren 1994 und 95 insgesamt 20 Loks des Typs E42 von der mittlerweile in die Deutsche Bahn AG aufgegangenen Deutschen Reichsbahn. Zwei der erworbenen Loks, die ehemaligen DB 142 110 und 145, wurden unmittelbar an die im Westen der Schweiz ansässige Chemins de fer Fribourgeois Gruyère - Fribourg - Morat (GFM) weitergegeben. Dort kommen die Loks bis heute bei der mittlerweile als Transports Publics Fribourgeois (TPF) firmierenden Bahn zum Einsatz.

Die übrigen 18 Loks wurden zusammen mit der ehemaligen DB 142 042, welche die SOB in Eigenregie von der DB erworben hatte, bei der SOB sowie der Firma Stadler Rail für Einsätze auf den Streckennetzen von MthB, SOB und SBB umgebaut. Dabei erhielt eine Reihe von Loks Werbelackierungen für diverse regionale Unternehmen. Die in der Schweiz anfangs als Baureihe 476 bezeichneten Fahrzeuge wurden - mit Ausnahme der SOB-eigenen 142 042, die bis heute die Nummer 476 012 trägt - ab 1995 als 477 900 - 917 bezeichnet. 477 910 bis 914 wurden der SOB zugeteilt und kamen dort im Personen- wie auch im Güterverkehr zum Einsatz. Nachdem die SOB im Jahr 2001 ihre Anteile an der Lokoop AG abgab, gelangten diese vier Loks zur MthB. Dort bespannten sie, zusammen mit den bereits seit 1994 von der MthB eingesetzten Loks, Güterzüge der Lokoop. Diese verkehrten oftmals auch auf dem SBB-Netz, wo die Lokoop durch günstigerer Preise der SBB einige Aufträge abwerben konnte.

Im Oktober 2002 wurde die MthB und ihre Tochtergesellschaft Lokoop nach Insolvenz aufgelöst. Verkehre, Fahrzeuge und Personal gelangten zur mehrheitlich von der SBB gehaltenen Thurbo AG (Personenverkehr) bzw. zu SBB Cargo (Güterverkehr). Die SBB hatte jedoch keine Verwendung für die 18 Loks der Baureihe 477 und stellte diese mit Ausnahme der noch einige Zeit zur Beförderung eines Postzugpaares eingesetzten 477 915 zum Jahreswechsel in Etzwilen ab.

Anfang 2003 erwarb die WAB die achtzehn ehemaligen MthB-Loks von der SBB und überführte sie am 07.03.2003 abzüglich der zunächst mit einem Defekt in der Schweiz verbliebenen 477 900 ins nordrhein-westfälische Altenbeken. In den folgenden Monaten nahm die WAB acht Loks wieder in Betrieb, um sie in Güterverkehren in ganz Deutschland einzusetzen. Die übrigen zehn Loks wurden verteilt auf mehrere Orte abgestellt.